Martin Schwenk

Pressetext M + R Fricke Berlin 2019

Ausstellung 11. Mai – 29. Juni 2019

Martin Schwenk (*1960 Bonn) lebt und arbeitet in Düsseldorf und studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Günther Uecker. Er realisierte Großprojekte für die Siemens AG, Nürnberg und die Münchner Rückversicherungsgesellschaft und erhielt unter anderem das Schmidt-Rottluff-Stipendium und Arbeitsstipendium des Kunstfonds e.V. Bonn. Sein Werk wurde im Kunstverein Recklinghausen, in der Kunsthalle Mainz, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen und der Kunsthalle Düsseldorf, im Kunstmuseum Bonn in der Bundeskunsthalle Bonn, im Kunstmuseum Krefeld/Haus Lange und im Neuen Kunstverein Wuppertal gezeigt.

Schwenk verwendet Materialien, die gewöhnlich in Baumärkten erhältlich sind. Mit Silicon, Acrylglas, Polyester, Epoxidharz, Schaum, Kunststofffolie und/oder Gips formt und gießt der Künstler Gebilde, die eingeschlossen oder offen ein Formenvokabular erzeugen, das sich im Spannungsfeld von „Kreatürlichem“ und „Nichtkreatürlichem“ bewegt. Es sind Gebilde mit vegetativer, organischer oder auch sakraler Struktur. Auf den ersten Blick erscheinen einige wie Abbilder aus wissenschaftlichen Lehrbüchern. Die Arbeit von Martin Schwenk bewegt sich aber genau dazwischen. Gemeint ist nicht das, was man sieht, sondern die Gebilde oder die Struktur selbst, die der Künstler weiterentwickelt und verändert hat. Das Unbeschreibliche (oder Nicht-Zu-Beschreibende) in Schwenks Skulpturen stellt sich als wuchernde und ausquellende biomorphe Kreaturen dar, die sich im Raum stehend, hängend oder aus der Wand wachsend ausbreiten. In diesem Zwischenbereich von nicht mehr lebendiger, aber auch nicht toter Materie vitalisiert sich die Arbeit in ihrer bewußt erzeugten Manieriertheit und manchmal auch morbide anmutenden Ästhetik. Zuweilen erwecken die Arbeiten auch den Eindruck, als seien sie aprupt unvollendet im rohen Zustand belassen. Andere Arbeiten wiederum bestechen durch ihre Perfektion von Materialität, Farbe und Fragilität, wobei jede Skulptur für sich steht und dennoch im Raum eine kommunikative Einheit bilden.

Das zeichnerische Werk des Künstlers ist von vegetativen Erscheinungen geprägt. Mit Wasserfarbe gezeichnet bringt er Pflanzenformen zu Papier, die zwar Assoziationen an naturkundliche Vorbilder wecken, aber in keinem naturkundlichem Werk zu finden sind. Wie bei den Skulpturen verselbständigt sich das Bildmotiv durch den zeichnerischen Prozess und entpuppt sich als Zwitterwesen zwischen kreatürlicher und künstlicher Form

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte die Galerie M + R Fricke.

Press release M + R Fricke Berlin 2019

Exhibition 11 May – 29 June 2019

Martin Schwenk (*1960 Bonn) lives and works in Düsseldorf. He studied at the Kunstakademie Düsseldorf under Günther Uecker an has exhibited throughout Germany. He has realized major projects for Siemens AG, Nuremberg, and Munich RE and received grants from the Karl Schmidt-Rottluff Foundation and from Kunstfonds e.V. Bonn, among others. His work has been shown at Kunstverein Recklinghausen, Kunsthalle Mainz, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen and Kunsthalle Düsseldorf, Kunstmuseum Bonn, at the Bundeskunsthalle Bonn, Kunstmuseum Krefeld/Haus Lange, and Neuer Kunstverein, Wuppertal.

Schwenk uses material commonly available in hardware stores—silicone, plexiglass, polyester, epoxy resin, foam, plastic film, plaster—to shape and cast closed or open structures, thereby developing a vocabulary of forms that oscillates between the creaturely and the noncreaturely. Vegetative, organic, or even sacred in structure, some look at first glance like illustrations from scientific textbooks. Martin Schwenk’s work, however, is settled somewhere in-between. It is not about what one sees but the shapes or the structure itself, which the artist has altered and further developed. The indescribable aspect of Schwenk’s sculptures presents itself as rampant, swelling biomorphic creatures, spreading out into space—standing, hanging, or growing from the wall. In this limbo composed of matter that is no longer alive and yet not dead, the work draws its energy from its deliberate mannerism and occasionally morbid aesthetics. At times, some works appear to have been abruptly left in a raw, unfinished state, while others captivate in their perfection of materiality, color, and fragility. Each sculpture stands alone and yet forms a communicative unity in space.

The artist’s works on paper are characterized by vegetative phenomena. Drawn in watercolor, plantlike forms evoke associations of natural studies but are not to be found in any book on natural history. As with the sculptures, the motif takes on a life of its own during the drawing process, emerging as a hybrid of creaturely and artificial form.

For further information please contact the gallery M + R Fricke.

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