Kollektion2

Pressetext M + R Fricke Berlin 2018

Kollektion2
Ausstellung: 24. 11. 2018 - 12. 1. 2019

In den 1960er Jahren haben sich die Grenzen der Zeichnung radikal erweitert. Künstler der Minimal- und Konzeptkunst überführten die Linie von der Fläche in den Raum.

So ist das Medium der Zeichnung traditionell in einer unmittelbaren Nähe zum Denken selbst situiert. Leonardo da Vincis Skizzen können beispielsweise gleichsam als Studien zu aufwendigeren Bildwerken wie auch als verbildlichtes Durchdenken spezifischer Probleme gelesen werden und stellen somit frühe Dokumente eines quasi wissenschaftlichen Bildbegriffs dar. Demgegenüber bezeugen bereits Piranesis Architekturvisionen oder Botticellis Illustrationen zu Dantes Göttlicher Komödie das imaginative Potenzial der Zeichnung. Der Dualismus von Imago und Disegno, der sich durch die Kunsttheorie der Renaissance zieht, erscheint inzwischen ebenso überholt wie die Auffassung der Zeichnung als rein vorbereitendes Medium. Im Zuge der Moderne hat sich die Zeichnung in unterschiedlichsten Kontexten etabliert und gilt längst als vollgültiges Mittel des künstlerischen Ausdrucks.

Die Ausstellung Kollektion2 stellt in einer exquisiten Auswahl Entwicklungen des Gebrauches der Zeichnung innerhalb der zeitgenössischen Kunstproduktion seit den 1960er Jahren vor.

Press release M + R Fricke Berlin 2018

Kollektion2
Exhibition: November 24, 2018 - January 12, 2019

During the 60s, the limitations of drawings were radically expanded.Minimal and conceptual artists transferred the line from the two-dimensional surface into space.

So is the drawing as a medium traditionally regarded as being very close to thought itself. Leonardo da Vinci’s sketches, for example, can be interpreted as studies for more complex pictorial works, but also as the visualised analysis of specific problems; they thus constitute early documentation of a quasi scientific concept of the picture. By contrast, Piranesi’s architectural visions or Botticelli’s illustrations for Dante’s Divine Comedy already bear witness to the imaginative potential of drawing. The dualism of imago and disegno, a thread running through the art theory of the Renaissance, now appears out-of-date, as does the notion of drawing as a purely preparatory medium. In the course of the modern age, drawing has established itself in a wide range of contexts and has long been considered a fully valid means of artistic expression.

The exhibition Kollektion2 presents an exquisite selection of developments in the use of drawing since the 1960ies.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte die Galerie M + R Fricke.
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